Luftverkehrsbranche stellt Masterplan Klimaschutz vor

14.12.2020
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Luftverkehr soll CO2-neutral werden. Wie das gelingen kann, das haben die Unternehmen der deutschen Luftverkehrswirtschaft jetzt im „Masterplan Klimaschutz im Luftverkehr“ dargelegt. „Unsere Unternehmen wollen alle Hebel in Bewegung setzen, um schnellstmöglich weitere Fortschritte zu erreichen, wenn es darum geht, Luftverkehr stärker in Einklang mit Klimaschutz zu bringen“, sagte Peter Gerber, Präsident des Luftfahrtverbandes BDL bei der Vorstellung des Masterplans in Frankfurt/Main. Die Branche will sich dabei auf sieben konkrete Maßnahmen konzentrieren.

Der aktuell größte Hebel für Klimaschutz im Luftverkehr sei die ökologische Flottenmodernisierung. Durch Investition in moderne, effizientere Flugzeuge sollen die Emissionen pro Flug weiter um 1 bis 1,5 Prozent pro Jahr gesenkt werden. Um darüber hinaus das Ziel des CO2-neutralen Fliegens zu erreichen, will die Luftverkehrswirtschaft das fossile Kerosin durch einen komplett nachhaltigen Kraftstoff ersetzen. Gegenwärtig werde gemeinsam mit Bund und Ländern sowie Anlagenbauern und der Energie- und Mineralölwirtschaft eine Roadmap erarbeitet, auf deren Basis mit dem Aufbau von Produktionskapazitäten begonnen werden und eine schrittweise Markteinführung erfolgen kann. Zu Beginn des Jahres wolle man diese Roadmap vorstellen, kündigte der Verband an.

In enger Kooperation mit der Deutschen Bahn mehr innerdeutschen Flugverkehr auf die Schiene zu verlagern sowie die Flugführung weiter zu optimieren, birgt laut Luftfahrtbranche weiteres Potenzial für die Reduktion von CO2-Emissionen.

Die Branche spricht sich auch für wirksame Instrumente der CO2-Bepreisung aus, die tatsächlich CO2-Emissionen reduzieren und Carbon Leakage ausschließen. In dem Masterplan bekennt sich die Luftverkehrswirtschaft ausdrücklich zum Europäischen Emissionshandel und zum internationalen Kompensationsinstrument CORSIA. Damit diese Instrumente der CO2-Bepreisung aber wirklich wirksam für den Klimaschutz sind, fordert der BDL, dass sie stärker aufeinander abgestimmt und Wettbewerbsverzerrungen verlässlich ausgeschlossen werden.

Bestandteil des Masterplans ist zudem ein ganzes Bündel an Maßnahmen, mit dem die Flughafenbetreiber Schritt für Schritt auf vollständige CO2-Neutralität hinwirken. Das umfasst fortwährende Verbesserungen in den Bereichen Energieversorgung, Gebäude- und Anlagentechnik und beim Fuhrpark. Auch die Retail- und Gastronomiebetriebe an den Flughäfen ergreifen Maßnahmen in Richtung CO2-Neutralität sowie auch allgemein für den Umweltschutz, etwa bei der Vermeidung von Einwegplastik.

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