Forschungsprojekt untersucht Vermeidung von Kondensstreifen

14.07.2023
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Der Luftverkehr hat nicht nur durch seine CO2-Emissionen Auswirkungen aufs Klima. Auch die so genannten Nicht-CO2-Effekte, wie Kondensstreifen und Stickoxide, haben eine erhebliche Klimawirkung. Im Gegensatz zum CO2CO2Kohlenstoffdioxid ist ein farb- und geruchloses Gas, Bestandteil der Luft und Treibhausgas. Es wird u.a. bei der Verbrennung fossiler Energieträger freigesetzt. wirken die Nicht-CO2-Effekte dabei nicht überall auf der Erde gleich, sondern lokal sehr unterschiedlich. So entstehen z.B. langlebige Kondensstreifen, die eine sehr starke Klimawirkung haben können, nur in eisübersättigten Regionen. Dies macht es theoretisch möglich, die Klimawirkung durch diese Effekte deutlich zu reduzieren, indem die betroffenen Gebiete umflogen werden. Ob dies auch im regulären Flugbetrieb möglich ist, untersucht jetzt das Forschungsprojekt D-KULT (Demonstrator Klima- und Umweltfreundlicher LuftTransport).

Im Projekt D-KULT sollen Verfahren erprobt werden, mit denen Flüge so umgeroutet werden können, dass sich die klimawirksamen Nicht-CO2-Effekte reduzieren. Dazu müssen zunächst die Entstehungsgebiete sicher vorhergesagt werden können, da sie von vielen Bedingungen, wie z.B. bei langlebigen Kondensstreifen von der Luftfeuchte abhängig sind. Im nächsten Schritt benötigen die Airlines für ihre Flugplanung Tools, die in der Lage sind, die Vermeidung solcher Gebiete bei der Routenplanung zu berücksichtigen. Und auch die Flugsicherung muss die Umleitung von Flügen darstellen können, ohne dass die sichere, geordnete und flüssige Abwicklung des Luftverkehrs beeinträchtigt wird. Anders als in früheren Projekten werden in D-KULT damit nicht nur Einzelflüge betrachtet, sondern es wird auch das gesamte System des Luftverkehrs mit vielen Flügen, die sich auch gegenseitig beeinflussen, berücksichtigt.

D-KULT ist auf drei Jahre angelegt, und läuft noch bis 2025. Das Verbundprojekt wird durch das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt geleitet, weitere Partner sind z.B. der Deutsche Wetterdienst (DWD), die Deutsche Flugsicherung (DFS), Lufthansa und Systemhäuser wie z.B. Lufthansa Systems. Das Projekt wird durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz im Rahmen des Luftfahrtforschungsprogramms des Bundes (LuFo) gefördert.

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