100-Flüge-Versuch: Airlines testen Vermeidung von Kondensstreifen

07.06.2024
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Neben seinen CO2CO2Kohlenstoffdioxid ist ein farb- und geruchloses Gas, Bestandteil der Luft und Treibhausgas. Es wird u.a. bei der Verbrennung fossiler Energieträger freigesetzt.Emissionen wirkt der Luftverkehr sich auch durch sogenannte Nicht-CO2-Effekte aufs Klima aus. Dazu gehören insbesondere auch langlebige Kondensstreifen, die sich in großen Höhen bilden, wenn Wassertropfen an Rußpartikeln aus dem Abgasstrahl der Triebwerke kondensieren. Unter bestimmten Bedingungen können diese langlebigen Kondensstreifen eine große, erwärmende Wirkung haben.

Die Airlines Lufthansa, Condor, TUIfly und die DHL-Frachtairline European Air Transport beteiligen sich nun an einem Versuch, bei dem diese langlebigen Kondensstreifen durch Anpassungen der Flugrouten vermieden werden sollen. Das sogenannte „100-Flüge-Programm“ wurde durch den Arbeitskreis Klimaneutrale Luftfahrt (AkkL) unter der Leitung des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) und der Deutschen Flugsicherung (DFS) eingeführt. Inhaltlich ist es an das Luftfahrtforschungsprojekt D-KULT angeschlossen.

Um die Entstehungsgebiete langlebiger Kondensstreifen vermeiden zu können, müssen diese zunächst korrekt vorhergesagt werden können. Dazu haben der Deutsche Wetterdienst und das DLR im Rahmen des Projektes D-KULT Vorhersagemodelle entwickelt. Der 100-Flüge-Versuch soll nun zeigen, ob Einzelflüge auf Basis dieser Vorhersage von den Airlines so geplant werden können, dass keine langlebigen Kondensstreifen entstehen. Um den Erfolg der Umroutung zu überprüfen, werden nach Durchführung der Flüge u.a. Satellitenbilder ausgewertet.

Aus dem Versuch können wichtige Erkenntnisse über die Entstehung und Vermeidung von klimawirksamen Kondensstreifen gezogen werden. Über weitere Projekte und Forschungsaktivitäten sollen schließlich Instrumente entwickelt werden, mit denen eine flächendeckende Vermeidung von Nicht-CO2-Effekten möglich wird.

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