ATR entwickelt emissionsarmes Regionalflugzeug

19.05.2022
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Der französisch-italienische Regionalflugzeug-Hersteller ATR hat angekündigt, bis 2030 ein hybrid-elektrisches Flugzeug auf den Markt zu bringen. Die Neuentwicklung trägt den Namen „ATR EVO“ und soll Nachfolger der erfolgreichen Regionalflugzeugfamilie aus ATR42 und ATR72 werden. Wie auch diese beiden Modelle soll die „ATR EVO“ einen Turboprop-Antrieb haben, d.h. eine Turbine treibt einen offenen Propeller an.

Als wichtige Neuerung soll die „ATR EVO“ über einen Hybridantrieb verfügen, bei dem ein batteriebetriebener Elektromotor den konventionellen Antrieb während des Starts und Steigflugs unterstützt. Ebenfalls soll die neue ATR in der Lage sein, zu 100 Prozent mit SAFSAFSustainable Aviation Fuels Oberbegriff für nachhaltige Flugkraftstoffe angetrieben zu werden, heutige Flugzeuge dürfen bislang nur mit einer Beimischung von maximal 50 Prozent fliegen. Somit kann die „ATR EVO“ CO2-neutral betrieben werden. Wird sie mit konventionellem Kerosin betankt, sollen Kraftstoffverbrauch und CO2-Emissionen immer noch um 20 Prozent niedriger liegen als bei den aktuellen ATR-Modellen und um 50 Prozent niedriger als bei vergleichbaren Regionaljets. Und auch Nicht-CO2-Effekte sind bei Turboprop-Flugzeugen ein deutlich kleineres Problem, insbesondere da diese aufgrund einer niedrigeren Reiseflughöhe kaum Kondensstreifen verursachen.

Aktuell befindet sich ATR mit verschiedenen Zulieferern in Gesprächen, um z.B. Details der zukünftigen Antriebe zu verhandeln. Der offizielle Programmstart der „ATR EVO“ ist für 2023 geplant.

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